Die besten Formel-1-Filme

Formel 1 im Film

Die Formel 1 im Film? Das gab es schon, mehrfach sogar. Und dieser Beitrag nennt in chronologischer Reihenfolge die besten Filme, in denen die Formel 1 – mehr oder weniger intensiv – eine Rolle gespielt hat. Kurzbeschreibungen der einzelnen Titel ergänzen diese Liste der Formel-1-Filme.

Noch nicht in der Liste enthalten ist der neue Formel-1-Spielfilm mit Brad Pitt. Die Dreharbeiten haben zwar bereits während der Saison 2023 begonnen, aber bislang sind weder der Filmtitel noch das Erscheinungsdatum bekannt.

Formel-1-Spielfilme

„Rush“ (2013)

Der schwere Unfall von Ferrari-Fahrer Niki Lauda beim Deutschland-Grand-Prix auf der Nürburgring-Nordschleife und das dramatische WM-Finale beim Japan-Grand-Prix in Fuji: „Rush“ zeichnet den Verlauf der Formel-1-Saison 1976 mit dem Titelgewinn durch McLaren-Fahrer James Hunt nach, nimmt es mit der Historie aber nicht in allen Belangen ganz genau. Und es gibt weitere Ungenauigkeiten: Die echte Strecke in Brands Hatch etwa wird als Le Castellet verkauft. Spektakulär aber sind die großzügigen Fahrszenen, teilweise mit Originalautos. Und ebenfalls sehenswert ist die schauspielerische Leistung von Daniel Brühl als Niki Lauda, der selbst den österreichischen Dialekt Laudas hervorragend meistert. Dazu kommt die ausgezeichnete Filmmusik von Hans Zimmer, die den perfekten Rahmen für den Formel-1-Film schafft.

Pluspunkt: „Rush“ konzentriert sich zwar auf die Saison 1976, lässt aber auch die Vorgeschichte nicht außer Acht. Wie sich Hunt und Lauda erstmals auf der Rennstrecke begegnen, wie Hunt mit Hesketh in die Formel 1 aufsteigt und später ohne Cockpit dasteht, wie Lauda mit seinem Vater bricht und schließlich bei Ferrari landet – all das ist Thema im Formel-1-Film. Und ein paar Szenen zum Schmunzeln haben die Produzenten ebenfalls untergebracht. Das Ergebnis ist ein stimmungsvoller Film mit viel Formel-1-Flair der 1970er-Jahre, basierend auf echten Begebenheiten.

Wo gibt es den Film „Rush“?
„Rush“ ist aktuell bei Amazon abrufbar.


„Bobby Deerfield“ (1977)

Zugegeben: Die Formel 1 ist in „Bobby Deerfield“ nur eine Randerscheinung. Sie taucht aber als das berufliche Betätigungsfeld des gleichnamigen Protagonisten auf: Er ist ein Formel-1-Rennfahrer. Der von Al Pacino verkörperte Bobby Deerfield tritt für das reale Brabham-Team von Bernie Ecclestone an. Letzterer ist in einer Sequenz kurz selbst im Film zu sehen, genau wie einzelne Fahrszenen aus der Formel-1-Saison 1976 mit Autos von Ferrari, McLaren, Lotus und weiteren Teams. Außerdem werden Werkshallen und Garagen mit Formel-1-Autos gezeigt.

Kerninhalt des Films ist aber nicht die Formel 1, sondern ein Liebesdrama um Bobby Deerfield und eine schwerkranke Frau, der er zufällig begegnet – unmittelbar, nachdem ein befreundeter Formel-1-Fahrer tödlich verunglückt ist und Bobby Deerfield in eine persönliche Krise gestürzt hat.

Wer sich hier allerdings viel Formel-1-Flair erhofft, greift zum falschen Film, weil der Formel-1-Anteil an „Bobby Deerfield“ sehr gering ausfällt.

Wo gibt es den Film „Bobby Deerfield“?
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„Grand Prix“ (1966)

Der erste große Formel-1-Film hat Maßstäbe gesetzt, indem er die Formel 1 zum Dreh- und Angelpunkt der gesamten Handlung macht und die Fahrer und ihre Fahrzeuge – die Schauspieler fahren modifizierte Formel-3-Autos – auf echten Rennstrecken der Saison 1966 wie Monaco, Spa-Francorchamps, Brands Hatch oder Monza hervorragend inszeniert. Auch die Soundkulisse ist gigantisch, ebenso der Schnitt (mit sehenswerten Splitscreen-Aufnahmen!), wofür „Grand Prix“ sogar Oscars gewann.

Einzig die Nürburgring-Nordschleife fehlt im Film: Das Bildmaterial dieses Rennens stand vertraglich dem Konkurrenzfilm „Day of the Champion“ zu, doch dieser wurde nie fertiggestellt (siehe unten).

Besonders bildgewaltig sind bei „Grand Prix“ die zahlreichen schweren Unfälle sowie die Fahrszenen in den Steilkurven in Monza. In ruhigeren Szenen widmet sich der Film dem Privat- und Liebesleben der Hauptprotagonisten. Neben Jochen Rindt sind noch weitere reale Formel-1-Fahrer wie Lorenzo Bandini, Jack Brabham, Graham Hill oder Bruce McLaren zu sehen.

Wo gibt es den Film „Grand Prix“?
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„Day of the Champion“ (unvollendet)

Steve McQueen ist bekannt für seinen Motorsport-Film „Le Mans“ von 1970. Aber eigentlich hatte er nicht das 24-Stunden-Rennen für Sportwagen im Sinn, sondern die Formel 1, die 1966 als Kulisse für „Day of the Champion“ hätte dienen sollen. Aufgrund von Verzögerungen bei Dreharbeiten von Steve McQueen in Asien aber geriet das Formel-1-Filmprojekt erst ins Stocken und dann aufs Abstellgleis, weil der parallel gedrehte Film „Grand Prix“ zuerst fertig wurde. „Day of the Champion“ – mit Aufnahmen unter anderem vom Formel-1-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife – blieb unvollendet. Eine Dokumentation begibt sich auf Spurensuche, erläutert die Hintergründe und zeigt bisher unveröffentlichtes Originalmaterial: „Steve McQueen: The Lost Movie“ ist aktuell bei WOW abrufbar.


Formel-1-Dokumentarfilme

„Williams and Mansell: Red 5“ (2023)

„Stewart“ (2022)

„Villeneuve & Pironi“ (2022)

„Steve McQueen: The Lost Movie“ (2021)

„Fangio – Der Mann, der die Maschinen zähmte“ (2020)

„Jochen Rindt: Uncrowned Champion“ (2020)

„Schumacher“ (2019)

„Ronnie Peterson: Rennfahrer. Draufgänger. Legende“ (2017)

„Williams“ (2017)

„Ferrari: Race to Immortality“ (2017)

„Ferrari 312B“ (2017)

„Lauda: The Untold Story“ (2016)

„Crash and Burn“ (2016)

„Circuito di Pescara“ (2015)

„Hunt vs. Lauda“ (2013)

„One – Leben am Limit“ (2013)

„Senna“ (2010)

„Weekend of a Champion“ (1971)


Formel-1-Dokumentarserien

„Lucky“ (2022)

„McLaren“ (2017)


Formel-1-Serien

„Drive to Survive“ (seit 2019)

Über Stefan Ehlen 11 Artikel
Stefan Ehlen ist Autor der Formel-1-Bücher "Grand-Prix-Geschichte(n)" und "Grand-Prix-Geschichte(n) 2". Als Motorsport-Journalist schreibt er für verschiedene Webseiten und spricht regelmäßig in Podcasts und im Fernsehen. Er wohnt mit seiner Familie in Landshut.